Die Unternehmensgründung in der Schweiz wirkt zunächst einfach – doch wer dabei die falsche Rechtsform wählt, riskiert hohe Folgekosten. Denn einer der häufigsten und teuersten Fehler passiert gleich zu Beginn: Die Wahl der falschen Rechtsform.

Viele entscheiden sich aus Kostengründen für eine Einzelfirma, weil sie schnell und kostenlos gegründet werden kann. Doch diese Entscheidung kann später zu massiven Problemen führen – finanziell, steuerlich und rechtlich.

Natürliche Personen: Einzelfirma & Kollektivgesellschaft

Vorteile:

• Keine Notarkosten bei der Gründung
• Handelsregistereintrag erst ab CHF 100’000 Umsatz nötig
• Keine Mindestkapitalanforderung
• Schnell einsatzbereit

Aber Vorsicht:

• Du haftest mit deinem Privatvermögen – auch bei Schulden oder Konkurs
• Keine Optimierungsmöglichkeiten bei Lohn & AHV (alles wird voll versteuert)
• Keine klare Trennung zwischen dir und dem Unternehmen
• Keine Investorenbeteiligung oder Anteilsverkäufe möglich

Ein weiterer Punkt, der oft falsch eingeschätzt wird: Die sogenannte „Milchbüchli-Buchhaltung“ bis CHF 500’000 Umsatz klingt zwar einfach – aber sie gibt dir keine Kontrolle über deine Zahlen. Wenn du als Unternehmer wachsen willst, brauchst du eine saubere, doppelte Buchhaltung – mit einem digitalen Treuhandpartner an deiner Seite.

Juristische Personen: GmbH & AG gründen

Die Gründung einer GmbH (ab CHF 20’000 Kapital) oder AG (ab CHF 50’000) ist aufwändiger – aber langfristig oft günstiger und sicherer.

Vorteile:

• Haftungsbeschränkung: keine private Haftung (mit Ausnahmen bei Pflichtverletzung)
• Steuerliche Optimierungen durch Lohn, Dividende und Eigentümerdarlehen
• Verkaufserlös steuerfrei, wenn du Anteile mit Gewinn verkaufst
• Einfachere Nachfolge und Investorenaufnahme

Nachteile:

• Gründungskosten (Notar, Handelsregister, evtl. Revisionsstelle)
• Bei Sacheinlagegründung zusätzliche Prüfung durch Revisionsexperte
• Doppelbesteuerung bei AG (Unternehmen + Dividende) – aber oft durch Beteiligungsabzug stark reduziert

Ein häufig gemachter Fehler ist auch der spätere Wechsel von Einzelfirma zu GmbH oder AG. Diese Umwandlung ist teuer – und rechtlich gleichgestellt mit einer Sacheinlagegründung. Heisst: Du brauchst eine Revisionsstelle und trägst die vollen Kosten einer Neugründung.

Was du unbedingt vermeiden solltest: Mantelkauf

Ein Aktienmantel mag auf den ersten Blick günstig wirken. Doch oft sind darin Altlasten und rechtliche Risiken verborgen. Verträge, Schulden oder Verpflichtungen, die du nicht kennst, können dich teuer zu stehen kommen. Ausserdem musst du bei Namens- oder Sitzänderung erneut zum Notar.

Fazit zur Wahl der Rechtsform bei der Unternehmensgründung

Wenn du heute gründest und weisst, dass du ernsthaft unternehmerisch tätig sein willst, gründe direkt eine GmbH oder AG. Die Vorteile überwiegen langfristig deutlich, und du hast:

• mehr steuerliche Kontrolle
• bessere Haftungsstruktur
• die Möglichkeit, Investoren ins Boot zu holen

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➡️ Externer Link zum Thema Rechtsformen: admin.ch – Rechtsformen im Überblick